Wirkstoffe

Antidiabetika, orale Krebserregend? siehe Krebsinformationsdienst register

Glinde: Insulinotrope Substanzen (Sulfonylharnstoffe, Glinide): Durch die induzierte Insulinfreisetzung besteht bei erhöhtem Glukoseverbrauch durch körperliche Aktivität die Gefahr von Hypoglykämien. Substanzspezifische Unterschiede sind aber zu berücksichtigen. Das höchste Hypoglykämierisiko weist aufgrund der langen Wirkungsdauer Glibenclamid auf, während Gliclazid, Glimepirid und das Glinid Repaglinid kürzer und glukoseabhängig(er) die Betazellen stimulieren.
Laut rezenten Daten aus der GUIDE-Studie hat sich besonders Gliclazid in einer modifizierten Galenik als sicher im klinischen Alltag erwiesen. Ein direkter Bezug zur körperlichen Aktivität oder zu Trainingssituationen wurde in dieser Studie aber nicht analysiert.

Eine Repaglinidtherapie wiederum kann aufgrund der kürzeren Plasmahalbwertszeit und der mehrmals täglichen Einnahme in unregelmäßigen Trainingssituationen leichter adaptiert werden.

Metformin: Biguanide wirken in erster Linie über eine Reduktion der hepatischen Glukoseproduktion.

Glitazone (Insulinsensitizer, Thiazolidindione, PPAR-gamma-Aktivatoren; Rosiglitazon und Pioglitazon) wirken durch Erhöhung der Insulinempfindlichkeit, vor allem an den quergestreiften Muskeln, in erster Linie als Folge der Reduktion freier Fettsäuren im Plasma. Diese werden vermehrt in Fettzellen eingebaut. Insulinsensitizer sind in Monotherapie bei adipösen Typ-2-Patienten zugelassen, bei welchen eine Kontraindikation oder Unverträglichkeit für Metformin besteht. Weiters können Glitazone bei unzureichender Stoffwechselkontrolle mit einer laufenden Therapie mit Sulfonylharnstoffen oder Metformin kombiniert werden.
Pioglitazon: verbessert die Wirksamkeit des körpereigenen Insulins. Aus Laboruntersuchungen gebe es zudem Hinweise auf entzündungshemmende Effekte, so die Forscher. Die Untersuchungen deuteten darauf hin, dass Pioglitazon eine Demenz-präventive Wirkung hat. Dieser Effekt tritt auf, wenn der Wirkstoff lange vor den ersten Symptomen eingenommen wird. Erhöhtes Blasenkrebsrisiko

CanabinoideC. docken an zwei endogenen Rezeptoren an: CB1 (überwiegend zentral, peripheren Organen, Immunzellen, Milz, Nebennieren, sympathischen Ganglien, Pankreas, Haut, Herz, Blutgefäßen, Lunge und in Teilen des Urogenital- und des Magendarmtrakts) und CB2 (überwiegend peripher lokalisiert und vor allem von Zellen des Immunsystems exprimiert). CB1-Rezeptor-Aktivierung führt zu den bekannten psychotropen Wirkungen, zu einer retrograden Hemmung der neuronalen Freisetzung von Acetylcholin, Dopamin, GABA, Histamin, Serotonin, Glutamat, Cholezystokinin, D-Aspartat, Glyzin und Noradrenalin.
CPD hat antiemetische, neuroprotektive und antiinflammatorische Eigenschaften. Positive Effekte bei levodopainduzierte Dyskinesien bei M. Parkinson.
Kontraindikation, Nebenwirkungen: Bei Personen mit entsprechender Vulnerabilität kann der Konsum von Cannabis eine schizophrene Psychose induzieren.
Häufige akute körperliche Wirkungen von Cannabinoiden sind Müdigkeit, Schwindel, Tachykardie, orthostatische Hypotension (kardiovaskuläre Wirkungen), Mundtrockenheit, reduzierter Tränenfluss, Muskelrelaxation und Steigerung des Appetits.
Erwünschte Nebenwirkungen: additive Wirkungen etwa bei gleichzeitiger Behandlung von  Cannabinoiden mit Antispastika, Broncholytika, Analgetika, Antiemetika und in der Glaukom-Therapie.
Das Rauchen von Cannabis kann den Plasmaspiegel einzelner Antipsychotika (Clozapin, Olanzapin) reduzieren.
Entzugsymptomatik ähnlich bei Tabak: innere Unruhe, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, vermehrtes Schwitzen und Appetitlosigkeit.
Alternativ zu Cannabismedikamenten können Patienten bei der Bundesopiumstelle des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eine Ausnahmeerlaubnis nach § 3 Abs. 2 BtMG zum Erwerb von Medizinal-Cannabisblüten zur Anwendung im Rahmen einer ärztlich begleiteten Selbsttherapie beantragen. Zur Erleichterung des Verfahrens stehen auf der Homepage des BfArM Hinweise für Patienten und Ärzte sowie alle Antragsformulare zur Verfügung. Im Antrag muss der Patient darlegen, dass andere Therapien nicht ausreichend wirksam waren und eine Behandlung mit anderen Cannabismedikamenten nicht möglich ist, etwa weil die Kosten einer Behandlung mit verschreibungsfähigen Cannabismedikamenten nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Dem Antrag muss eine ärztliche Stellungnahme beigefügt werden. Die Kosten für diese Behandlung müssen vom Patienten getragen werden.

Melatonin wird in der Zirbeldrüse hergestellt und steuert den Rhythmus von Wachsein und Schlafen mit. Ausgeschüttet wird das Hormon vor allem in Dunkelheit, Licht hemmt die Produktion. Deshalb ist der Melatonin-Spiegel im Winter höher. In der EU kann Melatonin als Medikament gegen bestimmte Schlafstörungen verschrieben werden, zu den möglichen Nebenwirkungen zählen Rastlosigkeit, Kopfschmerz, Bluthochdruck, Schmerzen in der Brust oder im Oberbauch, Schwächegefühle und Gewichtszunahme. Gegenspieler ist Cortisol.

Schmerzmittel: NSAR Nichtsteroidales Antirheumatikum Antiphlogistisch (antientzündlich), analgetisch, antipyretisch, leicht antithrombotisch: ASS, Diclofenac, Ibuprofen
Ibuprofen konkurriert mit ASS um die Bindungsstelle an der COX-1. Somit verringert eine Einnahme von Ibuprofen vor der Einnahme von ASS die antithrombozytäre Wirkung einer Low-Dose-ASS-Therapie.Im strengen Sinn gehört Paracetamol nicht dazu, es ist wenig antiphlogistisch und auch nicht antithrombotisch.
PCM ist ein starkes Lebergift. Bei einer Paracetamol-Intoxikation wird frühzeitig N-Acetylcystein als Antidot eingesetzt. 
Zur Gruppe der NSAR gehören auch die COX-2-Hemmer: 
    Celecoxib
    Etoricoxib
    Lumiracoxib
    Parecoxib
    Rofecoxib

Kontraindikation: Niereninsuffizienz unter 30ml/min, Leberinsuffizienz, Herzinsuffizienz im NYHA-Stadium III oder IV.

Herzglykoside sind pharmakologisch aktive Wirkstoffe aus verschiedenen Pflanzenarten (z.B. Digitalis purpurea). Sie wirken am Herzen positiv inotrop und bathmotrop sowie negativ chronotrop und dromotrop.

Placebo und Nocebo: 

oh, 2020