Kurzdarmsyndrom

Beim Kurzdarmsyndrom (KDS) handelt es sich um ein Malabsorptionssyndrom, welches meist aufgrund einer ausgedehnten Resektion großer Dünndarmteile auftritt. Blähungen, dünnflüssiger und häufiger Stuhl sind u.a. die Symptome. Da der Stuhl des Dünndarms alkalisch und damit stark hautreizend ist, haben Pat mit Illiostoma oder Anus Praeter AP ein Pflegeproblem an der Stomaplatte, insbesondere wenn postoperativ die Heilung der Wunde durch Kontakt mit dem Stuhl verzögert ist.

Wundheilung: Zink, Vit C und Proteinreiche Ernährung

Das Ausmaß der Resektion bzw. die Länge des verbleibenden Dünndarms bestimmen den Grad der Malabsorption (Buchman et al., 2006). Beim Erwachsenen wird ab einer Dünndarmrestlänge von < 200 cm von einem Kurzdarmsyndrom gesprochen (Horbach 2006). Als Grenze der Überlebensfähigkeit gelten 40 cm verbliebene Dünndarmlänge ohne Erhaltung der Ileozoekalklappe und 15 cm mit bestehender Ileozoekalregion (Krause et al., 2013). Die Definition mit Längenangaben wird jedoch zunehmend verlassen und weicht der einer funktionellen Definition, in der die Unfähigkeit zur Aufrechterhaltung des Protein-, Energie-, Flüssigkeits-, Elektrolyt- oder Spurenelementshaushaltes bei normaler Ernährung im Vordergrund steht (Spencer et al., 2005; O'Keefe et al., 2006).

Postoperativ ist der Stuhlgang häufig sehr dünnflüssig, auch weil der verbliebene Dünn-Darm sich an seine Aufgabe der Dehydratation des Stuhls noch nicht angepaßt hat – eine Aufgabe, die zuvor das Colon, Dickdarm übernimmt.

Die Aufgabe der Pflege und der Therapie ist also, den Darm zu unterstützen, so daß der Stuhl dickflüssiger werden kann. Ballaststoffe wie Aplona Apfel-Pulver bei Durchfallerkrankungen zur oralen Einnahme werden genommen.

Loperamid und Opioid-Tropfen zur Verlangsamung der Darmperistaltik und Erhöhung der Verweildauer des Darminhaltes und dadurch Verlängerung der Phase der Rückresorption von Wasser.

Ernährung bei KDS 

- ballaststoffreiche Ernährung
- fermentierte pflanzliche Nahrungsmittel
- abgekochtes Wasser, gerne auch gefiltert, energetisiert, Kräutertee
- ø Kaffee, Sprudel oder kohlesäurehaltige Getränke, bzw zucker-, fruktose-, Sorbithaltige Nahrungsmittel oder Limonaden
- ø Ahornsirup, brauner Zucker, Dextrose,  Glukosesirup, Honig, Invertzucker, Karamelzucker, Malz, Malzextrakt, Reissirup, Rohrzucker, Sirup, Traubenzucker, Vollrohrzucker
- ø Weißmehlprodukte, Kuchen, Torten, Kekse, Süßwaren, Knappergebäck, gesüßte Cerialien, viele Müsli-Fertigmischungen Marmelade, Desserts


vgl. http://www.ernaehrung-fuer-gesundheit.de/Reizdarm/Reizdarm.html


Quelle: Fabian Glowatzki, Die Rolle von Laktat produzierenden Milchsäurebakterien bei Kindern mit Kurzdarmsyndrom und D- Laktat Azidose assoziierter Encephalopathie, Inauguraldissertation Gießen 2015

Selbsthilfegruppe bei Reizdarmsyndrom

oh, 2020