Hyperlipidämie HLP, Lipoproteinämie 

Definition

Das Symptom erhöhter Fettwerte Cholesterin, Triglyzerin, Lipoproteine im Blut.

Ursache

Komplikationen durch hohe Blutfettwerte

- Makrophagen fressen LDL bei zu hohen LDL Spiegel, wandeln sich zu Schaumzellen und lagern sich an der Intima ab; Entstehung von Atherosklerose o. Atheriosklerose besonders bei zusätzlichen Faktoren wie Rauchen, Stress, Bluthochdruck, Entzündungen

- mit der Folge von steigendem Thromboserisiko

- Herzinfarkt, Lungenembolie, Schlaganfall, nach PAVK mit Verschluss Amputation

1. Primäre Hyperlipoproteinämie 
Typ 2: Erhöhter LDL-Spiegel durch genetischen Defekt des LDL-Rezeptors.
Hypercholesterinämie Typ 2a: Erhöhte Gesamt-cholesterinwerte und normale Triglyceridwerte.
kombinierte Hyperlipidämie Typ 2b: Gesamtcholesterinwerte, Triglyceridwerte, LDL-Cholesterin sind erhöht, während das HDL-Cholesterin oft erniedrigt ist.

2. Sekundäre Hyperlipidämie:  Grunderkrankung wie Diabetes mellitus, Pankreatitis (durch Triglyceridämie), Alkoholismus, Überernährung bzw. Adipositas, sowie Leber- und Gallenwegserkrankungen, Nierenkrankheiten, Schilddrüsenunterfunktion oder Arzneimittel führen zu erhöhten Blutfettwerten.

3. Alter: Mit zunehmendem Alter des Menschen steigt die LDL-Cholesterolkonzentration im Plasma, bei Frauen nach der Menopause noch mehr als bei Männern dieser Altersgruppe (Thefeld 2000). Ursache ist die sinkende Aktivität Lipoproteinstoffwechsels dses LDL-Rezeptors (Miller 1984). Auf dem Boden vererbter Merkmale können die erhöhte Zufuhr von Nahrungsfett und Nahrungscholesterol sowie spezielle Wirkungen einzelner Fettsäuren die Lipoproteine im Plasma verändern.

Veränderungen von Apolipoproteinen, Enzymen

4. Ernährung: Die Ernährung beeinflusst vor allem über die Energiebilanz, die Art und Menge der Nahrungsfettsäuren und das Nahrungscholesterol die Lipoproteine im Plasma.

Pflanzenöle in der Ernährung

Leinöl, Leinölsaat: Omega 3-Fettsäuren, Ballaststoffe und Lignane (vermindert Brustkrebsrisiko).

Hanföl: Ideales Fettsäurengemisch

  • Linolsäure (mehrfach ungesättigte Omega-6-Fettsäure) 50-65g
  • alpha-Linolensäure (dreifach ungesättigte Omega-3-Fettsäure) 15-25g
  • Ölsäure (einfach ungesättigte Fettsäure) 10-16g
  • Gamma-Linolensäure (Omega-6-Fettsäure) 2-4g 
  • gesättigte Fettsäuren 8-11g

Vitamine E, C, E, B1, B2, dem leicht verwertbaren Carotin sowie der Mineralien Phosphor, Calcium, Kalium und Magnesium

Kokosöl:

Rapsöl:

Olivenöl:

Hanföl



Positive Faktoren [+]

Omega-3-Fettsäuren, Nikotinsäure verringern Triglyceride

Erhöhter Verzehr von Gemüse (ballast-, und vitalstoffreich), Pflanzenfette Kokos-, Oliven-, Raps-, Leinöl (Qualität: Bio und kaltgepresst, naturbelassen mit Bitterstoffen), Hanföl. Verwendung: roh auf erwärmte Speisen, Salate geben. Braten nur mit Kokosöl oder Butterfett (nicht Butter). 

In Wasser lösliche Ballaststoffe senken die LDL-Cholesterol-konzenttration im Blutplasma. Eine erhöhte Zufuhr löslicher Ballaststoffe insgesamt hat laut Ergebnissen einer Meta-Analyse mit überzeugender Evidenz einen Einfluss  auf  die  Konzentration  der Gesamt- und LDL-Cholesterol im Plasma. Dies gilt auch mit überzeugender Evidenz für spezielle Untersuchungen mit Hafermehl, Psyllium, Pektin und Guar.

Walnüsse senken die LDL-Cholesterolkonzenttration im Blutplasma. 

Nahrungsfasern Ballaststoffe die im Colon in kurzkettige Fettsäuren (Proprionsäure) umgewandelt werden und in  der Leber die Cholesterolsynthese hemmen. 

ß-Glucan aus Gerste senkt laut den Ergebnissen einer Meta-Analyse mit überzeugender Evidenz die Triglyceridkonzentration im Plasma.

Negative Faktoren [-]

Erhöhte Zufuhr von tierischem Nahrungsfett und Nahrungscholesterol.

Gehärteten oder teilweise gehärtete Fette, raffinierten Öle, überhitze Fett,  Transfette und Transfettsäuren. Margarine, Bratöl-Mischungen, Pommes, Kartoffelchips, Pflanzenöle in der Bratpfanne, Croissant

Kohlehydratreiche und damit fettarme Ernährung führt in der Leber zu einer geringeren Oxidation von Fettsäuren und zu einer gesteigerten  Synthese von Triglyceriden, die in Form von VLDL-Lipoproteinen vermehrt ins Blutplasma nüchtern abgegeben werden (Parks und Hellerstein 2000, Mittendorfer und Sidossis 2001). 

Fructose läßt den LDL-Spiegel steigen. 

Stärkekreiche Kost (Polysaccharide) senkt das gute HDL-Cholesterol im Plasma.

Mit überzeugender Evidenz besteht ein Zusammenhang zwischen dem Konsum  von Vollkornprodukten statt Weissmehlprodukten und der Konzentration der Triglyceride im Plasma. 

5. Therapie

  • LDL-Cholesterin in der Nahrung wird gebunden durch das pflanzliches Eiweiß in Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen, Soja)
  • Omega-3 Fettsäuren reduzieren die Blut-Triglyceride.
  • Antioxidantien verringern die Blutfette
  • Flavonoide verringern die Blutfette
  • Phytosterole
  • Arginin
  • Verringerung der Aufnahme tierischer Fette: Rotes Fleisch, fetter Käse 
  • Ballaststoffreiche, Faserreiche Gemüsesorten
  • positiven Einfluß hat Bewegung
  • Verzicht auf raffinierte Zucker und Weißmehle
  • Verzicht auf Garmethode Braten in Fett
  • Medikamente zur Senkung erhöhter Blutfettwerte (Cholesterinwerte): Fibrate, Statine, Colestyramin 20mg
  • Vitamin B2, B6 und B12 zum Abbau von Homocystein ist ein Zwischenprodukt des Aminosäurestoffwechsels und entsteht beim Abbau von Methionin zu Cystein. Augenscheinlich führt ein zu hoher Homocysteinspiegel im Plasma zu einer erhöhten Gefahr von Atherosklerose und venösen Thrombembolien. Zum Abbau des Homocysteins werden Folsäure B9 sowie die Vitamine B2, B6 und B12 benötigt. 
oh, 2020