Talcott Parsons (Medizinsoziologe), 1958: „Gesundheit ist ein Zustand optimaler Leistungsfähigkeit eines Individuums, für die wirksame Erfüllung der Rollen und Aufgaben für die es sozialisiert worden ist.” (Sozialisation = Einordnungsprozess in die Gesellschaft, Normen- und Werteübernahme)
Aaron Antonowsky (Medizinsoziologe) 1979, Helth, Stress and Coping,* Salutogenese: Mensch lebt in einem Kontinuum zwischen dem Gesundheitspol und dem Krankheitspol. Stressoren treiben ihn in Spannungszustände, die bewältigt werden oder sich ungebremst auswirken, einen Stresszustand herbeiführen und in die Krankheit. Widerstands-Ressourcen, Lebenserfahrung und ein Kohärenzgefühl tragen ihn in die Gesundheit. Verstehbarkeit, Sinnhaftigkeit, Handhabbarkeit einer Lebenssituation schaffen Kohärenzgefühl SOC Sinn für Kohärenz. 7 Qualitäts-Kriterien salutogenetischer Orientierung: 1: An Stimmigkeit, Kohärenz, Verbundenheit orientierte aufbauende Kommunikation 2: Attraktive Gesundheitsziele: Wohlbefinden, Sicherheit, Lust, Lebensqualität, Freude, Fitness, Sinnerfüllung, Weisheit 3: Ressourcenorientiert 4: Wertschätzen des individuellen Subjekts: das Subjektive an, die Selbstwahrnehmung, Gefühle, individuelle Gesundheitsziele, subjektive Krankheits- und Gesundheitstheorien, fragt nach subjektiven Deutungen und Bewertungen. 5: Dynamisch: prozess-/lösungsorientiert = Entwicklung, Evolution, (Selbst-) Regulation. 6: Aufmerksamkeit für systemische/kommunikative Selbstorganisation und Selbstregulation 7: Prinzip: im Lebensprozess immer beides vorhanden: sowohl Krankheit als auch Gesundheit.
Hurrelmann (Philosoph) 1990: „ Zustand des objektiven und subjektiven Befindens einer Person, der gegeben ist, wenn diese Person sich in den physischen, psychischen und sozialen Bereichen ihrer Entwicklung im Einklang mit den eigenen Möglichkeiten und Zielvorstellungen und den jeweils gegebenen äußeren Lebensbedingungen befindet.”
Reinhard Lay (1997): „Gesundheit bedeutet eine zufriedenstellende Entfaltung von Selbstständigkeit und Wohlbefinden in den Aktivitäten des Lebens.” Pflege ist in diesem Zusammenhang Gesundheitsförderung.
Monika Krohwinkel (Pflegewissenschaftlerin): bekannt durch ihren Pflegeprozess 1992: „Krankheit und Gesundheit sind ‚dynamische Prozesse’, die für die Pflege als Fähigkeiten und Defizite erkennbar sind.” Dabei sind Wohlbefinden und Unabhängigkeit subjektiv empfundene Kennzeichen von Gesundheit.
Gerber & Klever-Deichert (2006), S. 29: Determinanten von Gesundheit und Krankheit: A: Individuelle Variablen:Systembedingte Variablen: Prädisposition: Erbfaktoren, Geschlecht, Alter, Krankheitsgeschichte. Sozialer Status, Lebensstil: Einkommen, Vermögen, Ausbildung, Beruf, Status, Ernährung, Gesundheitsverhalten.
B: Medizinische Infrastruktur: Qualität, Quantität der medizinischen und pflegerischen Versorgung, Zugangsvariablen. Transsektorale Determinanten: Bildungswesen, Umweltqualität, Wohnverhältnisse, Arbeitsbedingungen, Verkehrssicherheit, Migration
Lit.:
Antonovsky, A. (1979): Health, stress, and coping: New perspectives on mental and physical well-being. San Francisco: Jossey-Bass.
Antonovsky, A. (1997): Salutogenese: Zur Entmystifizierung der Gesundheit. Dt. erweiterte Herausgabe von Alexa Franke. Tübingen: Dgvt.
www.bzga.de Salutogenese
Wikipedia Art. Gesundheit
Wikipedia Art. Monika Krohwinkel