Mikrobiom


Mesenterium

J. Calvin Coffey, Forscher an der University Hospital Limeric, Irland im Online Nachrichtenmaganzin Indipendent.

Dort kommentiert ein medical teacher an einer  Uni: Major function of the mesentery „is to carry blood vessels and their accompanying nerve fibers, which originate on the posterior body wall, to and from the gut, as well as to carry lymphatic vessels from the gut. Those functions are hugely important for gut function. Damage part of the mesentery and you will damage that section of intestines served by those blood vessels and lymphatics. Mesentery also stores fat and protects viscera of the abdominal cavity. […] The mesenteries are continuous with the lining of the peritoneal cavity and are covered with a layer of mesothelium - a type of simple epithelium that secretes the the serous fluid of the peritoneal cavity.“


blood vessel: Gefäß
nerve fiber: Nervenfaser


Definition

1. Medizinforschung

2. Gesundheit des Mikrofilms

3. Risiken für die Zusammensetzung und Gesundheit des Mikrobioms

5. Akkermansia muciniphila – Schleimhautgesundheit durch Schleimhautneubildung

6. Pre- und Probiotika, Synbiotika

7. Milchsäurebakterien


Definition: Mikrobiom, Mikrobiota, Darmflora, physiologische

Der menschliche Gastrointestinaltrakt beinhaltet eine enorme Menge und Vielfalt an aeroben und anaeroben Bakterien, welche in einem komplexen Ökosystem interagieren und die physiologische Darmmikrobiota bilden (Simon et al., 1986). Im menschlichen Körper befinden sich ca. zehnmal mehr Mikroorganismen als eukaryotische Zellen. Man geht von bis zu 1000 verschiedenen Spezies aus (Guarner et al., 2003; Ceapa et al. 2013; Blottière et al. 2013; Rajilić-Stojanović et al., 2014). Die Besiedelung des Gastrointestinaltraktes mit Bakterien findet unmittelbar während bzw. nach der Geburt durch die Passage des Geburtskanals bzw. durch das Zuführen der ersten Nahrung statt. Im Laufe des Lebens beeinflussen dann verschiedene Faktoren die Komposition der Darmmikrobiota. Dabei spielen die Ernährung und das  Alter, aber auch der sozioökonomische Status und die geographische Herkunft, sowie der Konsum von Antibiotika und Probiotika eine Rolle (Lagier et al., 2012).

Im Magen und Duodenum findet sich im gesunden Menschen nur eine geringe Anzahl an Bakterien, typischerweise weniger als 103 cfu/ml. Dabei verhindern die Magensäure, die Galle, das Pankreassekret und die propulsiven Bewegungen in diesem Abschnitt des Gastrointestinaltraktes eine vermehrte Besiedelung. Die Mikrobiota des Magens und des Duodenums besteht vornehmlich aus Grampositiven aeroben Bakterien wie Streptokokken, Staphylokokken, Lactobacillen und einigen Pilzen. Im Jejunum und Ileum nimmt die Anzahl an Bakterien stetig zu, von 104 cfu/ml im Jejunum auf 107 cfu/ml im distalen Ileum. Dort finden sich nun vornehmlich Gramnegative aerobe und anaerobe Bakterien wie Bacteriodes, Bifidobakterien, Fusobakterien oder Clostridien.

Distal der Ileozoekalklappe nimmt die Bakterienkonzentration rapide zu. Im Colon wird die Anzahl an Bakterien auf 1011 – 1012 cfu/ml geschätzt. Anaerobe Bakterien wie Bacteriodes oder Bifidobakterien kommen dabei 1000- Mal häufiger vor als ihre aeroben Vertreter. Weitere häufige Spezies im Colon sind anaerobe Grampositive Kokken, Clostridien, Enterokokken und verschiedene Arten von Enterobakterien (Simon et al., 1986; Guarner et al., 2006). [Quelle S. 5-6]

Milchsäurebakterien sind Gram- positive, nicht motile, nicht sporenbildende, Katalasenegative Stäbchen und Kokken. Ihnen fehlt die Eigenschaft Cytochrome und Porphyrine zu synthetisieren, weshalb sie nicht in der Lage sind, ATP mittels der Atmungskette zu generieren. Michsäurebakterien sind deshalb zur Energiegewinnung auf die Fermentation von Zucker angewiesen (Felis et al., 2007). Dabei wird die homofermentative, in welcher Laktat als einziges Endprodukt der Fermentation steht, von der heterofermentativen Gärung, welche zusätzliche Endprodukte wie Ethanol, Acetat und CO2 beinhaltet, unterschieden. Milchsäurebakterien sind in der Lage, unter anaeroben Bedingungen zu wachsen, sind aber aerotolerant, sodass es sich um fakultative anaerobe Bakterien handelt. Man unterscheidet rechtsdrehende (L-plus-Laktat); Linksdrehende (D-minus-Laktat) produzierende Milchsäurebakterien.

Die Gattung der Lactobacillen nimmt die größte Gruppe der Milchsäurebakterien ein. Bis dato sind in der Deutschen Sammlung für Mikroorganismen und Zellkulturen des Leibniz Institutes 241 Spezies und Subspezies aufgeführt. [ebd S. 6]

1. Das M. ist die Gesamt­heit aller Bak­te­rien im mensch­lichen Körper. Die Medizinforschung anerkennt den Einfluß der Darmbakterien auf den Stoffwechsel, das Immunsystem, sondern auch auf direkt auf das Gehirn durch Bildung von Botenstoffen und damit auch auf das Psychische Erleben. 

Darm mit Charm Julia Enders. 

Im Körper werden Vitamine gebildet durch Mikrobiota. U.a. Vit K2. Ballasstoffe werden zersetzt und was den LDL-Spiegel senkt. Vitamin B12 Cobalamin (wichtig für die Hämoglobinbildung) wird resorbiert unter Zuhilfename des Intrinsicfactor der Magenschleimwand (Achtung: bei Magenschleimhautentzündung kann die IF Sezernierung gestört sein).

"Der menschliche Körper und besonders der Darm beherbergt eine Vielzahl von Mikrobengemeinschaften. Diese bestimmen auch unsere Organfunktionen, unseren Stoffwechsel und die Funktion des Immunsystems. Unsere heutigen Lebensumstände haben die Mikrobengemeinschaft nachhaltig verändert und diese Gleichgewichtsstörung beeinflusst die Gesundheit und chronische Erkrankungen wesentlich. 

Die Möglichkeit der Stuhltransplantation ist ein besonderer Weg, die Mikroben zu rekonstituieren." 
Zitat: http://www.labor-lademannbogen.de

Das Immunsystem wird durch das Mikrobiom reguliert. T-Zellen Wirkung kann verstärkt werden. Signaturen in der Mikrobiota. Probiotika könnten helfen.

Die Medizin begreift das enterische Nervensystem, das den gastrointestinalen Trakt durchzieht, als ein zweites Gehirn im Bauch. Der Sympaticus (senkt) und Parasympaticus (steigert) steuern Darmmotilität und Sekretion. (Vgl. doccheck.com)

Neu entdeckt wurde das Mesenterium, das Gekröse, als eigenes Organ ausgestattet mit Adern und Lymphbahnen, lokalisiert unter dem Bauchfett zur elastischen Aufhängung des Dünndarms, Illeum und Jejunum. Es beeinflusst den Stoffwechsel, insbesondere hat es Einfluß auf Adipositas, Diabetes mellitus. Es ist beteiligt an der Fettspeicherung, trägt Blutgefäße, begleitet von Nervenfasern  und Lymphgefäße aus dem Darm. Es schützt viszerale Strukturen im Peritoneum. Es sezerniert eine seriöse Flüssigkeit ins Peritoneum mit ähnlicher Funktion wie die Flüssigkeit im Pleuralspalt, als Schmiermittel.

Im Mikrobiom werden aber auch Botenstoffe produziert, die Einfluß nehmen auf das Gehirn: Stärke von Erleben von Angst, Schmerz, Traurigkeit, Alleinsein (Depression).

2. Auf die Gesundheit des Mikrobiom also ihrer individuellen, spezifischen diversen Population von  Magendarmbakterien haben mehrere Faktoren Einfluß: Günstigen Einfluß haben Ihre Ernährung, mit der wir auch unser Mikrobiota miternähren u.a. auch Ballaststoffe und schädlichen durch Einnahme von Antibiotika, und Rückständen von Pestiziden wie Glyphosat, Fungizide zum Schutz vor Schimmel, Herbiziden, aber schon zu stark gesalzene Kost schädigt Milchsäurebakterien oder Zucker und Weißmehle bevorzugt spezifische Bakterien und Hefen, die körper- und Psyche beeinflussende Toxine bilden.
Einfluß von Antibiotika ist negativ insbesondere bei Tumortherapie. 

3. Bisweilen verschlechtert sich die Zusammensetzung der Bakterienlebensgemeinschaft zu ungunsten des Patienten durch Stress. Ebenso können starke Durchfälle das Mikrobiom zwingen, sich neu zu bilden und das auf dem Hintergrund der aktuellen Nahrungsangebotes – unterstützt es eher das Wachstum von den Stoffwechsel dysregulierender Darmbakterien verschlechtert sich anschließend der Allgemeinzustand des Menschen hin zu hypoglykämischen oder hyperglykämischen Lage, zu mehr Fettspeicherung und Adipositas oder zu beschleunigtem Abbau von Fett und Kohlehydraten. 
Darmbakterien können Botenstoffe aussenden, die Appetit auf bestimmte Nahrungsmittel auslösen.

4. Der Zusammenhang der Mikrobiota-Forschung und der Erforschung des Menschen als Metaorganismus ist relevant.

Zum Vergleich lesen Sie den Artikel im DLF Der Mensch als Metaorganismus: https://www.deutschlandfunk.de/meine-bakterien-und-ich-der-mensch-als-metaorganismus.740.de.html?dram:article_id=436989

5. Akkermansia muciniphila

Ein Beispiel für die Funktionsweise des Mikrobioms. Akkermansia muciniphila ist ein Bakterium, das im Darm für die Neubildung der Schleimhaut verantwortlich ist. Wissenschaftler vermuten bereits seit Längerem, dass es sich positiv auf das Darmimmunsystem auswirkt. Nun haben belgische Forscher herausgefunden: A. muciniphila beeinflusst vermutlich auch unser Gewicht.

Es ist vermindert im Darm bei Übergewicht, Allergien, Neurodermitis.

https://www.spektrum.de/news/bakterien-als-arzneien/1556430

Verbessert laut einer Studie die Wirksamkeit von Chemotherapeutika gegen Lungen- und Nierenkrebs

https://www.spektrum.de/news/bakterien-als-arzneien/1556430

https://science.sciencemag.org/content/359/6371/91

Hält gesund: „A. muciniphila stimuliert das Wachstum der Mucinschicht im Dünndarm – daher auch sein Artname „Mucinfreund“ – und hat im letzten Jahr Aufsehen erregt, weil kontrollierte Tests mit Labormäusen gezeigt hatten, dass das Bakterium der Entwicklung einer Adipositas und eines Diabetes Typ 2 entgegenwirkt. Zudem wurde beobachtet, dass A. muciniphila bei normalgewichtigen, gesunden Menschen drei bis fünf Prozent der Darmflora ausmacht, während es bei adipösen Menschen sehr viel seltener ist.”

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2014/daz-27-2014/akkermansia-haelt-gesund 
[DAZ 2014, Nr. 27, S. 6, 03.07.2014
]

Präparat: OMNI Logic Plus Pulver, PZN: 11058971

6. Probiotika werden definiert als lebende Mikroorganismen die, wenn sie in ausreichender Menge aufgenommen werden, dem Wirt einen gesundheitlichen Vorteil bringen (Ceapa et al., 2013). Davon abzugrenzen sind Prebiotika, welche definiert sind als natürliche, nichtverdauliche Lebensmittelbestandteile, die die Gesundheit verbessern sollen, indem sie die Darmmikrobiota durch die selektive Stimulation gewisser probiotisch aktiver Bakterien günstig beeinflussen (Braegger, 2004). Als Synbiotikum wird die Kombination eines Probiotikums mit einem Prebiotikum bezeichnet.

7. Milchsäurebakterien wandeln Milchzucker (Laktose) in Milchsäure um. Milchzucker liefert unserem Stoffwechsel Energie. Milchsäurebakterien werden in rechts- (L-plus-Laktat) und linksdrehende (D-minus-Laktat) Bakterien unterschieden. Rechtsdrehende dienen vorwiegend der Energiegewinnung und als Schutzfunktion im Darm. Linksdrehende werden vom Körper schlecht aufgenommen.

Zu den am häufigsten im Darm vorkommenden Milchsäurebakterien zählen u. a. die Bakterien der Gattung Lactobacillus casei. Sie gehören zu den gesundheitsförderlichen probiotischen Milchsäurebakterien.

Die rechtsdrehenden Milchsäurebakterien wirken der Alkalisierung des Blutes entgegen. Dies kommt meist bei chronischen Erkrankungen oder bei Krebs vor. Die Bakterien hemmen somit eine zu starke Zellvermehrung und verbessert die Zellatmung.

Du kannst Milchsäure übrigens auch zur Pflege deiner Haut verwenden. Studien zeigen, dass durchaus positive Effekte durch diese Behandlung entstehen können.



oh, 2020