Vorhofflimmern

Gabe bei VHF Vorhofflimmern, einem unkoordinierten Erregungskreisen in den Herzvorhöfen – das den regelmäßigen Sinusrhythmus verhindert und eine Herzrhythmusstörung darstellt – das auf erregbares Gewebe. „Die Wahrscheinlichkeit, dass kreisende Erregungswellen auf erregbares Gewebe stoßen, steigt an. Aufgrund dessen können sich die Episoden mit Vorhofflimmern bis hin zu einem dauerhaften (persistierenden) Auftreten verlängern – das Vorhofflimmern erhält sich also quasi selbst aufrecht.“ 

Erste Hilfe bei VHF

Setzen Sie sich hin, atmen Sie langsam ein und aus und trinken Sie gegebenenfalls ein Glas kaltes Wasser.

Versuchen Sie die Luft anzuhalten – dies kann gegebenenfalls Symptome von Vorhofflimmern mindern.

Wenn die Beschwerden nicht nach wenigen Minuten abklingen und wenn beeinträchtigende körperliche Beschwerden hinzukommen, sollten Sie Ihren behandelnden Arzt oder den Notruf verständigen!

VHF kann paroxysmal (anfallartig innerhalb 48h), persistierend (mehr al 7 Tage andauernd), langanhaltend persitierend und permant auftreten.

Definition:

Als Vorhofflimmern oder absolute Arrythmie wird die paroxymale oder permanente Herzrythmusstörung bezeichnet.
Schnelle und unregelmäßigen Kontraktion der oberen Herzhöhlen (Herzvorhöfe oder Atrien), die nach Stressituationen und oder in Ruhe verstärkt wahrnehmbar ist.


Epidemiologie:

Prävalenz in Deutschland 2012 fast 1,8 Millionen Betroffene. 

Inzidenz Männer 25% häufiger als Frauen, Altersgipfel Männer
zw. 70-74 J., Frauen zw. 80-84 J. Raucher, weisse Bevölkerung

In den Industrieländern sind 0,5% – 1% der Gesamtbevölkerung sowie 5%-10% der über 60 Jährigen Betroffen – Tendez steigend.

Die Mortalitätsrate kann nicht genau bestimmt werden, da die meisten Todesfälle durch Grund und Begleiterkrankungen wie z.B. Schlaganfall, Herzinsuffizienz, Klappendysfunktion, KHK verschleiert werden.Laut der Framingham-Studie verdoppelt VHF im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe die Mortalität.

https://www.kompetenznetz-vorhofflimmern.de/de/vorhofflimmern/patienteninformation-vorhofflimmern/volkskrankheit-vorhofflimmern-deutschland


Symptom, Klinik:

Arrythmie, Innere Unruhe, Angstgefühle, Brustschmerz

Unregelmäßiger Herzschlag (Puls)

Herzstolpern (Palpitation), Herzrasen (Tachykardie > 100HF)

Schwindel, Schwitzen, Atemnot (Dyspnoe), weiche Knie, Synkope

innere Unruhe, Angstgefühle, Brustschmerzen, Brust wie zugeschnührt

Abgeschlagenheit, eingeschränkte körperliche Belastbarkeit


Diagnostik: EKG Messung, 

DD Differentialdiagnose: Labordiagnostik (Herzlaborparameter Troponin, CK MB, Vorerkrankungs Anamnese, EKG über länger als 24h (Erkennbar sind die fehlenden P-Wellen) , Transthorakale Echokardiographie, Belastungs EKG, Monitoring über Telemetrie

Bradykardie, Tachykardie, Sinusknotensyndrom, Ventrikuläre Arrythmie, Atrioventrikuläre Leistungsstörungen, Angina Pectoris, Herzinfarkt


Ursachen, Risikofaktoren:

Kardiale Ursachen: Klappeninsuffizienz, KHK Koronare Herzkrankheit, Kardiomyopathie, Synusknotensyndrom, vorbestehendes Vorhofflattern

Exkardiale Ursachen: Hypertonie, Hyperthyreose, Diabetis Mellitus, Adipositas , COPD, Schlafapnoe, Vorausgegangener Appoplex, Familiäre Disposition, Vaskuläre Erkrankungen, Alkohol- und Nikotinabusus


Path. Pathopysiologie:

Physiologisch schlägt das Herz in einem Rhythmus von 70 S/min. Dafür sorgen elektrische Impulse die ihren Ursprung im Sinusknoten im rechten Vorhof haben. Er ist zusammen mit dem Atrioventrikulären Knoten der natürliche Schrittmacher des Herzens. Seine Impulse breiten sich von dort gleichmäßig bis in die Herzspitze aus.

Beim Vorhofflimmern haben diese Elektrischen Impulse ihren Ursprung nicht am Sinusknoten sondern in anderen Herzregionen. Von dort aus breiten sich die Impusle nun unkoordiniert und ungleichmäßig aus im Herz aus. Die Elektrischen Impulse werde nun irreguläre von den Vorhöfen zu den Ventrikeln weitergeleitet. Dies führt zu einer unphysiologischen Kontraktur der Vorhöfe. Sie flimmern und das Blut wird nicht effizient in die Ventrikel entleert und und es kommt zu einer Stase von Blut in den Vorhöfen. Gleichzeitig besteht eine absolute Arrhythmie, sodass zusammenfassend meistens eine Tachyarrhythmia absoluta festzustellen ist.

Diese Blutstase kann zu der Bildung eines Thrombus füren welcher sich jederzeit lösen kann und zum Embolus werden.

Zudem wird bei einer dauerhaften tachykarden Belastung das Myokard geschädigt. Weiterhin wird durch die uneffektive Vorhofkontraktion die diastolische Füllung des Ventrikels um ein fünftel vermindert, dies wirkt sich negativ auf das Schlagvolumen aus.


Krankheitsverlauf, Komplikation, Beobachtungskriterien:

Das Vorhofflimmern ist eine persistierende und progrediente Erkrankung. Zu den Komplikationen zählen vor allem der Appoplex (Schlaganfallrisiko 5-fach erhöht) und die Herzinsuffizienz. Durchschnittlich erleiden jährlich 6% aller Patienten mit Vorhofflimmern einen Schlaganfall. 


Therapie:

Im Vordergrund steht die Behandlung der Herzrythmusstörung sowie die medikamentöse Embolieprophylaxe (Makumar, Heparin, Natrium-Certoparin, Apixaban, Rivaroxaban).

Um die akute Herzrhytmusstörung zu behandeln, wird durch eine Kardioversion versucht, den normalen Sinusrhytmus wiederherzustellen.

Kommt es trotz Kardioversion zu einem Rezidiv bzw zur Vermeidung von Rezidiven werden of Antiarrhytmetika oder Betablocker verordnet.

Ein innovativer Ansatz ist die minimalinvasive Katheterablation, bei welcher mit einem speziellen Katheter über die Leistenvene in dem betroffenen Endokard eine Narbe gesetzt wird. Um die elektrischen Impulse die beim Vorhofflimmern entstanden sind zu stoppen.


Prävention und Gesundheitsförderung:

Ein gesundes Herz ist die Hauptprävention und Gesundheit fördernde Maßnahme. Die Vermeidung der oben genannten Risikofaktoren steht im Vordergrund. Dies kann durch Stressvermeidung, Lebenszufriedenheit, tägliche gesunde Ernährung, Bewegung, regelmäßig tägliche Fitness (Kraft, Ausdauer, Gleichgewicht), Sport und einer prinzipiellen gesunden Lebensweise erzielt werden.

Ernährung: 

Leitzmann et alii, Ernährung in Prävention und Therapie S. 343-380


Pflege:

PD Pflegediagnosen: PD Vorhofflimern, Hypertonus, Blutzuckerentgleisung, Dyspnoe, Hylerlipidämie, Adipositas, Risiko PD Sturz, Immobilität, mangelndes Coping
bF: Artheriosklerose, Herzklappenfehler 

Vgl. 

Blutdruckmessung, Pulsmessung, Feststellung der Rhytmik, Blutsauerstoffmessung, Sauerstoffgabe, Bedarfsmedikationsgabe, Kontrolle der regelmäßigen Einnahme der Herz- und Blutdruckmedikamente, Patientenbeobachtung, Maßnahmen zur Vermeidung der Sturgefahr

Anleitung zur Beobachtung der Akutsymptomatik, Anleitung zum Verhalten im Akutfall, Diätberatung, Alltagsanamnese bezogen auf Stressoren und Ressourcen, 


Literatur:

Krankheitserarbeitungsschema VHF, Marie Thomas, stud. med.

Leitfaden Anamneseerhebung, Medizinische Klinik UKT; Dr Peter Weyrich, Dr Reimer Riessen, Kompetenznetz Vorhhofflimmern 2005 S. 361

Thews, Mutschler, Vaupel Anatomie Physiologie Pathophysiologie des Menschen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart S. 225-227

Schmid, Strub, Studer, Arzneimittellehre für Krankenpflegberufe, Auflage 9, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart S.64


Links:

www.schattauer.de/de/magazine/uebersicht/...a-z/die.../download.html

http://www.vorhofflimmern.de/vorhofflimmern/articles/Ursache-und-Verlauf-von-Vorhofflimmern.html (Zugriff am 25.5.2015; 10:15Uhr)

http://www.isarherzzentrum.de/vorhofflimmern-diagnostik (Zugriff am 25.5.2015. 11:00)

http://www.vhf-portal.de/VHF-Portal/Vorhofflimmern/Pathogenese-und-Pathophysiologie.htm?ID=110 (Zugriff am 25.5.2015 12:02 Uhr )

http://flexikon.doccheck.com/de/Vorhofflimmern (Zugriff am 30.05.2015 10:20 Uhr)


oh, 2020