Sucht

Erste Hilfe bei Spielesucht

Spielsucht

Die Beschäftigung mit Computern bzw das freizeitliche Arbeiten und Spielen mit Applikationen wird kaum problematisiert. Grundsätzlich geht man davon offenbar aus, dass folgenlos sei oder aber die Folgen keine Schäden produzieren. Dabei ist schon die Immobilisierung, der Verlust von Bewegung und Blicken in die Welt verringert – Ganzheitliche Wahrnehmung der Wirklichkeit ist verringert.

Der Einfluß des Computers wird mit dem Begriff der Digitalisierung verstanden also bezogen auf gesellschaftliche Leben.

Der Einfluß des Computers auf das Individuum selbst mit der Folge für Kommunikation, Psyche, Gesundheit, Individuation, Sozialisation ist wenig untersucht. Aufmerksam werden Eltern neuerdings, seitdem ihre Kinder unter dem Einfluß von Computerspielen in kurzer Zeit ein suchtartiges Verhalten entwickeln.

Spielsucht erkennen Dr. Sabine Grüsser von der Interdisziplinären Suchtforschungsgruppe der Charité Berlin erklärte bereits 2005: "Exzessives Computerspielen aktiviert vermutlich gleiche Strukturen im Hirn wie stoffliche Drogen."

Viel zu jung ist diese Wissenschaftlerin gestorben: Führenden Expertin im Bereich der nicht stoffgebundenen Suchterkrankungen. Hierzu zählt beispielsweise auch die Computerspiel- und Internetabhängigkeit. Vgl. auch den Wikipedia Artikel Computerspiel.

Spiele auf Computer und Minicomputern (wie Smartphones etc), die online vernetzt mehrere Spieler verbinden, schaffen einen Präsenzdruck und verfügen dadurch über ein hohes Abhängigkeitspotential. Fast alle Bereiche menschlichen Seins werden angesprochen: soziale Ebene über die Avatar-Rolle mit Interaktivität in der Parallelen Welt des Servers mit Stimme (auditive Kommunikation via Skype oder Stream Dienste), auf der emotionalen Ebene durch Einbindung des Belohungssystems mittels Neurotransmitter Dopamin, Adrenalin, Endorphinausschüttung, mehr Glücksgefühl bei Spiel - Spielsucht, auf der geistigen Ebene durch dauerhafte Bahnung, Speicherung von Spielinhalten (Bewertungen). Sukkzessive Beschneidung der Teilhabe übrigen gesellschaftlichen Aktivitäten ausserhalb des Digitaltechnik gestützten Gruppenspieles. Der Spieler paßt sein Leben und Verhalten an die Onlinespile an, integriert es und verdrängt bisherige Lebenswelten, verstrickt sich tiefer, bis das Spiel zu einer Abhängigkeit mit Suchtcharakter geführt hat.

Auch der Zusammenhang von Spielsucht und Aggression ist in der Forschung belegt - allerdings sind die unterschiedlichen Studiendesigns nicht immer geeignet, diese Frage zu beantworten. Es gibt noch nicht genügend Forschung zu diesem Thema und zu wenig Metastudien, um den belegbaren Zusammenhang auch statistisch zu untermauern. Dieses Problem kennzeichnet der wissenschaftliche Bericht „Computerspielsucht. Befunde der Forschung“, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Hg., 2010. 

Es geht um Verhaltenssucht; Verknüpft bzw Mediator sind elektromagnetische Felder der Computersysteme. Dieser Aspekt ist jedoch noch nicht genug erforscht. Bisher erforscht man erst den Einfluß der Elektromagnetischen Felder generell auf der Zellebene - Fragen von Einfluß auf Metabolismus, Katabolismus und DNA-Mutation.

Stimmen Betroffener

„Ich fühle mich tot ohne mein Handy.“ junger Krankenpflegeschüler

„Ich weiß ich bin süchtig, ich kann dagegen nichts machen.“ Der jungen Mann hat Schwierigkeiten in seinem sozialen Umfeld Menschen zu finden, die ohne diesem Thema Spielen auskommen. 

Nach  Kim  u.a.  (2008,  215)  gilt,  „that  the  level of  aggression  was  positively  related  with  the  game  addiction  score.“ 


Weiterführende Literatur:

Thema: Mediensucht, Spielesucht, Verhaltenssucht

Thesenpapier zur Verhaltenssucht bei DGPPN
www.bmfsfj.de vgl. S. 29 Anm. 43,  33f., 48, 53, 55, 67, 87
wikipedia Art. Computerspiel

oh, 2020